Georg III.
George William Frederick, bzw. Georg III., wurde als Sohn von Friedrich Ludwig von Hannover und Augusta von Sachsen-Coburg und Gotha, am 4. Juni 1738 in London geboren.
Ein besonderes Merkmal von ihm ist, dass er als dritter Monarch aus dem Hause Hannover, als erster in England geboren wurde und Englisch seine Muttersprache war. Auch sonst war er ein König mit einem außergewöhnlichen Leben und einige geschichtlichen und politischen Ereignisse fielen in seine lange Amtszeit.
Da sein Vater bereits 1751 starb, wurde Georg Thronfolger und erhielt den Titel Duke of Edinburgh sowie den Titel Prince of Wales. Den Thron bestieg er dann 1760 nach dem Tode Georg II. am 25.10.1760. Bis 1801 war er dann König von Großbritannien und Irland und ab da dann bis zu seinem Tod König des Vereinigten Königreichs Großbritannien und Irland.
Nachdem er den Thron bestiegen hatte, wurde in den europäischen Königshäusern nach einer zukünftigen Gemahlin Ausschau gehalten. Fündig wurde man in der deutschen Prinzessin Sophie Charlotte von Mecklenburg-Strelitz. 1761 heirateten die beiden und wurden zusammen in der Westminster Abbey gekrönt. Um Thronfolger musste man sich keine Sorgen machen, denn aus der Ehe entstanden 15 Kinder, 9 Söhne und 6 Töchter.
In seiner Amtszeit konnte er Gewinne wie die französischen Kolonien in Kanada sowie die französischen Besitzungen in Indien verbuchen. Aber auch Verluste von nordamerikanischen Kolonien musste er hinnehmen wegen dem amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zwischen 1775 und 1783. Ebenso wurde das Treiben Napoleons zwischen 1800 und 1814 erfolgreich überstanden und die Dominanz auf den Weltmeeren konnte ausgebaut werden.
Die zweite Hälfte seiner Regentschaft wurde überschattet von einer erst sporadisch dann dauerhaft auftretenden Geisteskrankheit. Sein Leidensweg begann ca. 1765. Einige Symptome waren Verwirrung, Halluzinationen, psychotische Schübe. Er bekam Medikamente die damals oft verschrieben wurden wie Brechweinstein und Fowlersche Lösung die wahrscheinlich eigene Symptome ausgelöst bzw. verschlimmert haben, zum Beispiel Koliken und Erbrechen. Der Grund dafür ist der Arsengehalt in den “Medikamenten”. Während des Sommers 1788 wurde es wieder schlimmer, er war aber soweit klar, dass er die Eröffnung des Parlaments auf den September verschoben hatte. Bis dahin hatte sich sein Zustand weiter verschlechtert und er konnte seine Thronrede nicht halten. Daher begann das Parlament über eine Regentschaft zu debattieren. Im Februar 1789 wurde ein Gesetzesvorschlag vorgelegt “Regency Bill” demnach sein Sohn Georg, Prinz von Wales die Regentschaft übernehmen sollte. König Georg III. konnte dies aber noch abwehren.
1811 wurde sein Zustand so schlimm, dass der Gesetzesentwurf erneut vorgelegt und diesmal durch den Lordkanzler besiegelt wurde. Zunächst war die Regentschaft eingeschränkt, aber nach einem Jahr hatte Prinz Georg die vollen Rechte eines Königs. Bei dieser Regentschaft gab es keinen Regentschaftsrat, weil Prinz Georg sowieso der Thronfolger war.
In seinen Halluzinationen grüßte er eine Eiche, von der er glaubte, sie sei der preußische König Friedrich Wilhelm III. An Weihnachten 1819 hatte er seinen schwersten Anfall, er sprach ohne Unterbrechung 58 Stunden lang und ist dann ins Koma gefallen. Er war zum Schluss blind und taub. Am 29. Januar 1820 hatte sein Leiden schließlich ein Ende und sein ältester Sohn Georg wurde offiziell König.
Das Leben, bzw. das Leiden des Königs wurde in einem Film thematisiert: King George – Ein Königreich für mehr Verstand. Er wurde 1994 gedreht.
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