Remembrance Day
Sunday, November 9th, 2008Der 11. November wird in Großbritannien (sowie in vielen englischsprachigen Ländern) “Remembrance Day” genannt. An diesem Tag wird an diejenigen Gedacht, die im Krieg gestorben sind, genau gesagt im Ersten Weltkrieg und die darauffolgenden Konflikte.
Bereits im Jahr 1919 hat man diesen Tag ins Leben gerufen. Da der erste Weltkrieg mit dem Armistice am 11. November 1918 um 11 Uhr zur Ende ging, finden jedes Jahr am 11. November um 11 Uhr zwei Schweigeminuten statt. In Geschäften, Bahnhöfen, Büros, Schulen und anderen Orten werden heutzutage diese Schweigeminuten eingehalten.
Der zweite Sonntag im November wird als “Remembrance Sunday” bezeichnet. An diesem Tag finden in den meisten Städten Prozessionen zum Kriegdenkmal statt. Um 11 Uhr finden ebenfalls an diesem Tag am Denkmal zwei Schweigeminuten statt, im Anschluß folgt ein Gottesdienst. Tatsächlich sind in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg in den meisten Städten und Dörfern solchen Denkmäler eingerichtet worden. Es wird erzählt, dass jeder damalige Bürger von England mit einem Kriegsopfer verwandt war.
Die Hauptveranstaltung findet in London statt. Im Regierungsviertel befindet sich der sogenannte “Cenotaph“. Am Remembrance Sunday um 11 Uhr versammeln sich hier die königliche Familie, Politiker, Kriegsveteranen, Militärpersonal und Jugendverbände, um beim letzten Schlag von Big Ben die zwei Schweigeminuten zu halten. Im Anschluß wird der “Last Post” am Signalhorn gespielt und die Beteiligten legen ihre Kränze aus Mohnblumen an den Cenotaph. Danach folgt ein Gottesdienst sowie die Prozession der Veteranen.
Für die Briten ist dieser Tag – vor allem diese Zeremonien – sehr wichtig. Denn an diesem Tag gedenken wir unsere Kriegsopfer der letzten 94 Jahren. Die Denkmäler sind ein Zeichen des Krieges, mit dem man aufwächst und oft wird man bereits als Kind mit Geschichten und Auswirkungen der zwei Weltkriege konfrontiert.
Als Zeichen der Anteilnahme tragen wir in den Tagen vor dem Remembrance Day Mohnblumen aus Papier. Diese werden von Kriegsverletzen und deren Angehörigen gefertigt, und gegen eine Spende verkauft.